Düsseldorf: Geständnis angeklagter Krankenschwester
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.09.2022 13:10
Im Prozess um den Tod eines Corona-Patienten in einem Neusser Krankenhaus hat die angeklagte Krankenschwester heute erstmals ihr Schweigen gebrochen. Die 40jährige gab im Prozess am Landgericht Düsseldorf zu, aus Mitleid dem Mann nicht die erforderliche Dosis eines Medikaments verabreicht zu haben. Der Patient hatte sich in einer ausweglosen Situation befunden und war kurze Zeit später verstorben.

Der Rechtsanwalt der Frau verlas heute im Prozess ein ausführliches Geständnis. Die Krankenschwester sagte, sie wolle sich bei der Familie des Patienten und bei ihrer eigenen Familie für ihr Fehlverhalten entschuldigen. Für die Tat übernehme sie die volle Verantwortung. Sie wolle und werde nie wieder als Krankenschwester arbeiten. Der betroffene Patient hatte seit vielen Wochen auf der Corona-Intensivstation der Klinik gelegen, die Krankenschwester beschrieb eine menschenunwürdige Situation, das Sterben war wohl nur eine Frage der Zeit. Dennoch droht ihr eine Gefängnisstrafe.