"New Work" - Jobtrends in Düsseldorf
Veröffentlicht: Dienstag, 15.04.2025 12:37
Mehr Eigenverantwortung, eine bessere Work-Life-Balance oder Selbstverwirklichung im Job? Die "New-Work-Bewegung" ist auch in Düsseldorf längst angekommen. Wir haben geschaut, welche Arbeitsmodelle es in unserer Stadt bereits gibt, die der Idee von "New Work" entsprechen.

Was ist "New Work" überhaupt?
New Work ist ein Oberbegriff für strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt. Dabei geht es unter anderem auch um technische Entwicklungen, wie mehr Digitalisierung. Vor allem geht es aber darum, solche Entwicklungen zu nutzen, um Arbeitsprozesse grundsätzlich neu zu denken. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind es vor allem Begriffe wie Eigenverantwortung, Selbstverwirklichung oder Work-Life-Balance, die New Work interessant machen. Um diese Ziele für alle zu erreichen, braucht es insbesondere mehr Flexibilität und auch flache Hierarchien und mehr Kollaboration können hilfreich sein. Im Kleinen kann beispielsweise schon die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, als New-Work-Baustein gesehen werden. Tatsächlich gibt es aber auch komplette Konzepte, die versuchen, althergebrachte Arbeitsstrukturen aufzubrechen und diese ganzheitlich oder zumindest anteilig neu zu denken. Drei dieser Konzepte möchten wir auf dieser Seite vorstellen.
Jobsharing
Beim Jobsharing teilen sich zwei Personen ein und dieselbe Position in einem Unternehmen. Beide Personen tragen gemeinsam die Verantwortung für alle Ergebnisse der Abteilung und für die Mitarbeitenden. Damit alles reibungslos läuft, braucht es vor allem gute Kommunikation. Das jedenfalls sagen Eva Strickling und Lina Wasnick, die gemeinsam eine Abteilung bei Vodafone hier in Düsseldorf leiten. Wir haben mit Ihnen über die Bedeutung des Jobsharings für sie persönlich, aber vor allem auch für ihr Unternehmen gesprochen.
Agiles Arbeiten
Agilität ist eine Säule der "New-Work-Bewegung". Gemeint ist die Fähigkeit, als Team oder Organisation möglichst flexibel, anpassungsfähig und schnell agieren und auf Veränderungen reagieren zu können. Das ist in herkömmlichen Teamstrukturen häufig nicht gegeben, weil beispielsweise die Rücksprache mit der vorgesetzen Person Prozesse ausbremsen kann. Unternehmen, die agil arbeiten, setzen daher meist auf flache Hierarchien und strukturieren ihre Teams neu. Ein Beispiel dafür ist der Internet-Telefonie-Anbieter Sipgate mit Sitz hier in Düsseldorf. Mitarbeiterin Anne hat mit uns darüber gesprochen, wie agiles Arbeiten bei Sipgate aussieht und welche Vorteile sie darin für sich und das Unternehmen sieht.
Digitales Nomadentum
Jederzeit von überall online arbeiten. Das ist die Idee des digitalen Nomadentums in aller Kürze zusammengefasst. Natürlich gibt es aber auch Abstufungen. Kiki Schneider ist Coach für berufliche Neuorientierung und arbeitet schon jetzt häufig digital - manchmal aber auch noch in Präsenz. Ab Juli wird sie als digitale Nomadin unterwegs sein und erstmal nur noch digital arbeiten. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie sie die Umstellung erlebt, was sie antreibt und auch, welche Rolle New Work in ihrer Arbeit als Coach spielt.
Fazit
Es zeigt sich, dass New Work ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Insgesamt bleibt es aber ein Ansatz, der in großen Teilen vor allem mit Jobs vereinbar ist, für die hauptsächlich ein Computer gebraucht wird. Wer nachts im Krankenhaus arbeitet und dort Patientinnen und Patienten versorgt, wird wohl auch zukünftig an Ort und Zeit gebunden sein. Allerdings lassen sich auch hier New-Work-Elemente wie flache Hierarchien umsetzen - zumindest in der Theorie.
Weitere Infos und Links zum Thema:
Das BMAS hat eine Studie zu New Work des Fraunhofer IAO gefördert
NGG stellt Personalmangel im Bäckerhandwerk fest
Das Antenne Düsseldorf Job- und Ausbildungsportal
Autorin: Julia Trompeter