Wie Kriminelle mit der "Gastkonto-Masche" euer Geld stehlen
Veröffentlicht: Montag, 06.01.2025 09:25
Bei einer neuen Masche wird Geld von euerem Konto abgebucht, ohne dass ihr etwas gekauft habt. Im Zentrum steht die Funktion "Ohne PayPal-Konto bezahlen".
Betroffene sind irritiert: Obwohl sie gar kein Konto bei PayPal haben, wird Geld abgebucht. Möglich macht das Betrügern, wenn sie eine IBAN haben und es die Funktion gibt "Ohne PayPal-Konto bezahlen".
Mangelnde Identitätsprüfung
Es ist ein bisschen so, als würde man ein Hotel nur mit einer Visitenkarte buchen, beschreibt die Verbraucherzentrale NRW den Vorgang und die Rechnung würde dann einfach an die Adresse auf der Visitenkarte gehen. Eine wirkliche Identitätsprüfung findet nicht statt. Das findet allerdings nicht nur bei der PayPal-Funktion statt. Im Fokus standen auch schon ein Diskounter über dessen App man nur mit einer IBAN einkaufen konnte und auch der eine oder andere Verkehrsverbund lies es zu, dass man ein Deutschlandticket nur mit einer IBAN buchen konnte.
Das könnt ihr unternehmen
Wenn Sie bemerken, dass unberechtigt Geld von Ihrem Konto abgebucht wurde, empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW:
- der Forderung des Unternehmens widersprechen, da die Abbuchung unerlaubt stattfand.
- den Betrag von Ihrer Bank zurückbuchen lassen! Dafür habt ihr bei Lastschriften im Normalfall 8 Wochen nach dem Buchungsdatum Zeit, bei unberechtigten Abbuchungen 13 Monate.
- Anzeige erstatten! Denn jemand hat eure Daten missbraucht. Falls Inkassoforderungen kommen sollten, könnt ihr sie mit Vorlage der Anzeige bestreiten.
- Wichtig zu wissen: Wenn ihr Forderungen bestreitet, darf kein Eintrag in Auskunfteien wie z. B. bei der Schufa erfolgen. Deshalb empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, dass ihr handelt, statt Forderungen auszusitzen.
Grundsätzlich sollten sensible Daten wie Ihre IBAN so selten wie möglich angeben und schon gar nicht irgendwo öffentlich lesbar hinterlassen. Wenn Daten durch Hacker-Angriffe oder Datenlecks gestohlen werden oder durch erfolgreiches Phishing in fremde Hände gelangen, bleiben nur die oben genannten Empfehlungen. Deswegen empfehlen die Verbraucherschützer auch, regelmäßig die Konten zu überprüfen.