Bundestagswahl 2025: Die Hauptprobleme der deutschen Wirtschaft
Veröffentlicht: Montag, 03.02.2025 14:21
Im Bundestagswahlkampf 2025 gibt es verschiedene Themen, die rauf und runter diskutiert werden. Ein Themenpunkt ist die deutsche Wirtschaft. Welche Bedeutung hat sie für die Wahl am 23. Februar?
Steigende Insolvenzen, Industrieflaute, gestrichene Jobs, Abwanderung ins Ausland: Aus der deutschen Wirtschaft kommt eine schlechte Nachricht nach der anderen. Ökonomen erwarten auch für 2025 kaum Besserung. Eine neue Bundesregierung steht in der Wirtschaftspolitik vor enormen Voraussetzungen, um hier die Kehrtwende zu schaffen.
Was sind die Hauptprobleme der deutschen Wirtschaft?
Wichtige Branchen wie Auto, Maschinenbau und Chemie kämpfen mit hohen Energiekosten und geringer Nachfrage, ebenso das Baugewerbe. Nicht nur der schwache Heimatmarkt belastet Unternehmen, auch auf den Weltmärkten hakt es. Die deutschen Exporte sanken in den ersten elf Monaten 2024 gemessen am Vorjahreszeitraum. 2025 sei allenfalls mit Stagnation zu rechnen, meint DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
Zudem belastet die große Bürokratie den Standort Deutschland. Verbraucher halten aus Unsicherheit und Job-Angst ihr Geld zusammen. Dazu kommt eine sanierungsbedürftige Infrastruktur. Die Wirtschaftskrise führt zu einer steigenden Zahl an Firmeninsolvenzen. Auch im Bereich der Digitalisierung hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher.
Welche Bedeutung hat die Bundestagswahl?
Eine neue Regierung habe die Chance auf einen Stimmungswechsel bei Bevölkerung und Unternehmen, sagt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Dafür brauche Deutschland aber einen Politikwechsel in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Das bedeutet aus Sicht der Arbeitgeber: weniger Bürokratie, weniger Regulierung, weniger Lohnzusatzkosten. Daneben fordern Wirtschaftsverbände Entlastungen bei den im internationalen Vergleich hohen Energiekosten sowie den Steuern und Abgaben. In den Wahlprogrammen der Parteien spielt die Wirtschaftspolitik eine große Rolle. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind aber unterschiedlich.
Während Union und FDP sich vor allem für Steuerentlastungen und weniger Bürokratie starkmachen, legen SPD und Grüne einen Fokus auf einen milliardenschweren, kreditfinanzierten "Deutschlandfonds", um Investitionen anzureizen und die teils marode Infrastruktur zu sanieren. Entlastungen bei den Energiekosten versprechen alle Parteien - von den Linken bis zur AfD.
Autor: Thorsten Ortmann