Düsseldorf: Feuerwehr spricht von "Jahrtausendhochwasser"
Veröffentlicht: Mittwoch, 14.07.2021 14:06
Für die Menschen in der Ostparksiedlung in Grafenberg hat der Starkregen der vergangenen Stunden dramatische Folgen. Dort ist die Düssel teilweise über die Ufer getreten. Die Feuerwehr arbeitet gerade mit Hochdruck daran, die Deiche zu sichern. Es gilt aber nach wie vor eine Überflutungswarnung der Feuerwehr, die auch über die Warn-App Nina an die Bevölkerung weitergeleitet wurde.
Der Krisenstab der Stadt fordert die Menschen auf, das Gebiet der Ostpark-Siedlung freiwillig zu verlassen. Betroffen ist schwerpunktmäßig das Gebiet zwischen dem Straßen-Dreieck Zweibrückenstraße, Rapunzelweg und Dreherstraße mit insgesamt rund 350 Gebäuden. Auch das sollten Anwohner beachten: Schalten sie Heiz- und Kochgeräte ab, verlassen sie das Gebäude und begeben sie sich zu Sammelstellen. Denken sie auch an Nachbarn. Helfen sie Kindern, Älteren und Personen, die in der Mobilität eingeschränkt sind. Vor gut einer halben Stunde (15.30 Uhr) haben die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der dortigen Trafo-Stationen im betroffenen Bereich den Strom abgestellt. Nach aktuellem Stand wird damit gerechnet, dass die Keller der Häuser mit Wasserständen von 1,5 bis 2 Metern Höhe überflutet werden. Die Wassermassen können erst in den kommenden Tagen kontrolliert abgepumpt werden.
Weil die starken Regenfälle weiter anhalten, hat die Stadt jetzt auch Wege im Aaper-, im Grafenberger- und im Gerresheimer Wald gesperrt. Auch der Wildpark ist vorhin vorsorglich geschlossen worden, weil es Unterspülungen auf dem Gelände gibt. Der Regen habe tiefe Furchen in die Wege gespült. Wer in die Wälder will, sollte bessonders vorsichtig sein, sagt die Stadt. Und auch das ist jetzt schon klar: Die Beseitigung der Schäden werde wohl mehrere Wochen in Anspruch nehmen, heißt es.
Oberbürgermeister Stephan Keller hat die Ostparksiedlung besucht
Auch an vielen anderen Stellen in der Stadt ist die Lage angespannt. Zum Beispiel auch in Wersten, wo der Brückerbach massiv gestiegen ist. Darüber hinaus berichten uns Menschen immer wieder auch von vollgelaufenen Kellern oder Unterführungen in der Stadt. Die Feuerwehr hat uns am Abend (14. Juli 2021 // 19.15 Uhr) von 550 Einsätzen berichtet, die abgearbeitet werden mussten.
Das betroffene Gebiet in der Ostparksiedlung:
In diesem Bereich hat die Netzgesellschaft den Strom abgestellt:
Feuerwehr spricht bei uns im Interview von einem "Jahrtausend-Hochwasser"
Weitere Infos und Links zum Thema:
Zwischenbilanz Sturmtief Bernd
Aktuelle Pegelstände des Rheins
Unfall durch Regen auf der A 57
Eindrücke vom Düssel-Hochwasser
Autor: Philipp Klees