Klimaschonende Ernährung: Rechner zeigt eigene Bilanz
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.12.2019 11:35
Fleischesser verursachen viel mehr CO2 als die, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Das beweisen einige Studien. Ein Veggie-Rechner zeigt nun auf, wie viel Tierleben und Ressourcen man einsparen und schonen könnte.
Die Ernährung vieler Deutscher verursacht Unmengen an klimarelevanten Emissionen. Das hat das Bundesumweltministerium schon vor einigen Monaten herausgefunden: 15 Prozent von 11,6 Tonnen CO2 Emissionen im Durchschnitt gehen auf unsere Ernährung.
Experten fordern: Weniger Fleisch essen
Eine Studie aus dem Jahr 2018 geht sogar soweit und sagt, dass die Agrarindustrie mehr zum Klimawandel beiträgt als die Öl-Industrie. Viel Treibhausgase entstehen demnach vor allem bei der Erzeugung der Lebensmittel, dem Transport und der Verarbeitung durch den Supermarkt. Den Forschern zufolge machen insgesamt 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen tierische Produkte aus.
Vielen Deutschen sei dies nicht wirklich bewusst. Oder möchten an ihrer Ernährung nichts umstellen. Dabei wird vielerorts von Experten gefordert, dass die Deutschen weniger Fleisch essen sollen. Denn dafür gebe es mehrere Gründe: Fleischproduktionen benötigen zu viel Ackerland (77 Prozent des globalen Ackerlandes werden für Fleisch- und Milchprodukte benötigt). Und die Tiere - vor allem Wiederkäuer wie Rinder - emittieren Methangas, das noch klimaschädlicher als CO2 sein soll.
Veggie-Rechner zeigt Konsequenzen auf
Nun hat das Rechenportal "Blitzrechner" einen Rechner vorgestellt, der sich mit dem ganzen Themenkomplex befasst. Mit dem "Veggie-Rechner" können Menschen herausfinden, wie viel Tierleben sie mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung schonen und gleichzeitig an Ressourcen sparen könnten.
Beispielrechnung
Ein Beispiel: 300 Gramm Geflügelfleisch, 500 Gramm Schweinefleisch und 250 Gramm Rindfleisch in der Woche würden sich laut des Rechners "sehr kritisch" auf Umwelt, Klima und Tierwelt auswirken. Der Rechner bilanziert, dass in den kommenden zehn Jahren somit rund 340 Kilogramm Schweinefleisch, 214 Kilogramm Geflügel und 246 Kilogramm Rindfleisch auf dem Teller landen würden, oder 3,5 Schweine, nahezu ein Rind und 138 Hühner.
In Sachen CO2-Emissionen würde man bei einem Ausstoß von 6.200 Kilogramm in zehn Jahren stehen. Würde man 60 Prozent dieses Fleischanteils künftig einsparen, wäre man bei rund 3.000 Kilogramm CO2, würde sich in der Rechner-Skala von "sehr kritisch" aber nur auf "ausbaufähig" steigern.
Die Autoren des Rechnungsportals haben noch weitere Fakten eingebaut, die sich mit dem Fleischkonsum der Deutschen beschäftigen. Wer diesen Rechner nun für sich persönlich einmal ausprobieren möchte, muss nur auf diesen Link klicken.