NRW-Krankenhausplan vorgestellt: Es werden wohl weniger Kliniken

Die NRW-Landesregierung hat seine Krankenhausplanungen vorgestellt. Es geht um Strukturveränderung. Nicht alle Krankenhäuser werden die wohl überleben.

Ein Arzt misst in einer Bereitschaftspraxis in einem Krankenhaus in einem Untersuchungsraum bei einer Patientin den Blutdruck (gestellte Szene). Im Vordergrund liegt ein Stethoskop. (zu dpa: «Bürgermeister laufen Sturm gegen Pläne zu Notfallpraxen»)
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Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens sieht mit der finalen Krankenhausplanung die Krankenhauslandschaft des Bundeslandes zukunftsfähig und solide aufgestellt. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann präsentierte die Ergebnisse gemeinsam mit Akteuren der Branche. Der neue Krankenhausplan soll die Qualität der Versorgung zu sichern und gleichzeitig notwendige Strukturveränderungen umsetzen.

Ein zentrales Ziel der Planung ist es, den ruinösen Wettbewerb, um Fallzahlen und Personal zu beenden, indem Doppel- und Mehrfachvorhaltungen abgebaut werden. Besonders bei komplexen Leistungen wie in der Onkologie wird die Versorgung auf weniger, aber spezialisierte Standorte konzentriert. Gleichzeitig soll die Notfallversorgung flächendeckend gewährleistet bleiben.

Langer Prozess beginnt

In Kraft treten soll das Gesetz zum 1. Januar 2025. Umgesetzt werden soll die neue Struktur aber erst über mehrere Jahre bis 2029. Für die Patientinnen und Patienten wird sie also nicht sofort spürbar. Das Netz der 1.700 Krankenhäuser dürfte damit auch kleiner werden. Vielen Krankenhäusern machen seit längerem Finanznöte, nicht belegte Betten und Personalmangel zu schaffen. Die Länder und die Klinkbranche hatten auch eine Überbrückungsfinanzierung für die Krankenhäuser bis zum Greifen der Reform gefordert.

Laumann sieht in der noch länger dauernden Umsetzung indes eine Chance für Nachbesserungen. «Die gute Nachricht ist jedoch: Man kann immer noch gegensteuern. Wesentliche Teile des Gesetzes treten erst 2027 in Kraft. Bis dahin wird sich zeigen, dass das Gesetz in den Flächenländern die Versorgung gefährdet, weil sich der Fachärztemangel nicht auflösen wird», sagte der Gesundheitsminister.