Warntag in Düsseldorf und Deutschland: Das müsst ihr wissen!
Veröffentlicht: Montag, 07.09.2020 16:05
Am Donnerstag heulen in Deutschland die Sirenen. Grund zur Sorge besteht aber nicht, es ist nur ein Probealarm am ersten landesweiten Warntag. Ziemlich viel Aufwand - wofür eigentlich?
Bonn (dpa) - Egal ob Terroranschläge oder Naturkatastrophen wie Hochwasser, Hitzewellen und Erdbeben: Wenn Gefahr droht, soll die Bevölkerung so schnell wie möglich informiert werden. Dabei setzen die Behörden auf ein ganzes Arsenal von Warnmitteln - von der altbekannten Sirene bis zur Spezial-App NINA. An diesem Donnerstag soll erstmals alles deutschlandweit erprobt werden.
Was passiert am Warntag?
Am Donnerstag findet um 11.00 Uhr ein bundesweiter Probealarm statt. Alle vorhandenen Warnmittel sollen getestet werden. Dazu gehören zum Beispiel Warn-Apps, Nachrichten über Radio und Fernsehen, aber auch Sirenen. Um 11.20 Uhr folgt die Entwarnung.
Was passiert in Düsseldorf?
Hier in Düsseldorf werden am "Warntag 2020" die 81 Sirenen im gesamten Stadtgebiet getestet. Durch die Probealarme der vergangenen Jahre konnte so schon viele Beschallungslücken im Sirenennetz der Landeshauptstadt ausfindig gemacht und behoben werden. Was auch immer wichtig ist: Mit den Sirenentests sollen wir vermittelt bekommen, welche verschiedenen Warntöne es gibt und was wir machen müssen, sollte es wirklich mal einen Ernstfall geben (z.B. Störfall in der Industrie; Schiffsunfall auf dem Rhein etc.).
"Nur wer die Bedeutung der Sirenen, Radiowarndurchsagen, die Informationsbotschaften über die sozialen Netzwerke sowie das Internet und die Warn-App regelmäßig kennenlernt, kann im Notfall auch richtig handeln", sensibilisiert Feuerwehrchef David von der Lieth. "Durch die schon seit vielen Jahren in Düsseldorf stattfindenden Probeläufe möchten wir erreichen, dass die Menschen sich in der Landeshauptstadt immer wieder an die Bevölkerungswarnung erinnern.
Der Probealarm beginnt um 11 Uhr mit dem Signal "Entwarnung". Zur Entwarnung wird ein Dauerton von einer Minute ertönen. Zeitgleich schickt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bundesweit den Probealarm raus, der an die angeschlossenen Warnmittel wie die Warn-App NINA geht. Um 11.06 Uhr erfolgt das Sirenensignal "Warnung" – ein auf- und abschwellender Dauerton von etwa einer Minute. Dieses Warnsignal fordert die Bürger auf, Ruhe zu bewahren, sich in ein Gebäude zu begeben und das Radio einzuschalten - natürlich auch Antenne Düsseldorf. Um 11.12 Uhr ertönt erneut das Signal "Entwarnung".
Mehr Informationen gibt es am Gefahrentelefon 0211-3889889 und auf den Facebook-Seiten der Landeshauptstadt und der Feuerwehr.
Interview mit Christopher Schuster von der Düsseldorfer Feuerwehr
Antenne Düsseldorf-Reporterin Charlotte Großer hat ein ausführliches Interview mit Christopher Schuster von der Düsseldorfer Feuerwehr zum Warntag geführt:
Warum ist der Warntag am 10. September
Im größten Teil des Landes ist dann schon wieder Schule, so dass man davon ausgehen kann, möglichst viele Menschen zu erreichen. Der Warntag soll künftig jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden.
Werden überall Sirenen heulen
Es werden viele Sirenen heulen, aber welche Warnmittel jeweils genau zum Einsatz kommen, entscheiden die örtlichen Behörden. Die Sirenen stammen ja teils noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Warum sind die heute immer noch nötig?
Sirenen gelten vor allem nachts als zuverlässiges Warnmittel. Ihr Heulton holt die Menschen aus dem Schlaf, wenn Fernseher, Radio und Handy ausgestellt sind.
Wozu braucht man dann noch andere Warnmittel?
Sirenen können nur kundtun, dass Gefahr im Verzug ist, aber nicht welche. Über Lautsprecherfahrzeuge kann man die Bevölkerung viel konkreter warnen. Und über die App NINA, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kommt die Warnung sogar direkt auf das Handy.
Wie funktioniert diese App?
NINA wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn entwickelt und ist mit dem sogenannten Modularen Warnsystem verknüpft. Das ist das satellitengestützte Warnsystem des Bundes, das Warnungen des BBK und lokale Warnungen der Leitstellen verbreitet. NINA empfängt aber auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserwarnungen.
Welchen Sinn hat der Warntag?
"Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen", sagt Christoph Unger, Präsident des BBK. Deshalb sei es sinnvoll, so etwas einzuüben. Außerdem gebe es eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen, zum Beispiel die Hitzewellen von 2018 und 2019, Terroranschläge wie in Halle oder Hanau oder aktuell die Corona-Pandemie. Diese Ereignisse hätten gezeigt, dass ein Warnsystem wichtig sei.
Weitere Infos und Links zum Thema:
Hier informiert die Stadt zum Warntag 2020!
Infos zum Sirenenwarnsystem der Stadt!