Erste Wasserstoffsiedlung soll in NRW-Stadt entstehen
Veröffentlicht: Dienstag, 20.09.2022 17:15
Viele Leute schauen sich aktuell nach Alternativen zur Gasheizung um. Kurzfristig etwas zu finden ist allerdings schwierig. Es gibt aber auch langfristige Möglichkeiten: Deshalb soll in Hilden die erste Wasserstoffsiedlung Deutschlands entstehen. Kollege Felix Feldmann hat sich das mal angeschaut.
Gas, Strom und Benzin werden immer teurer. Die Energieversorgung wird zunehmend zum Problem. Gerade jetzt wird der Umstieg auf erneuerbare Energien wichtiger als je zuvor. Wir wollen zeigen, wie das funktionieren kann. Eine Möglichkeit, Energie zu gewinnen, ist Wasserstoff. In Hilden im Kreis Mettmann soll nach Jürgen Spelters Vorstellung bald eine in Deutschland einzigartige Wasserstoffsiedlung entstehen.
Das Ziel der Wasserstoffsiedlung
Grundsätzlich geht es darum, völlig energieautark zu leben. Und das ist es eigentlich schon, wie unser Kollege Felix Feldmann berichtet. Die Siedlung soll keinen Strom und auch kein Gas von 'außerhalb' beziehen. Für die Umwelt ist das Projekt wichtig, weil jegliche Energie selbst und aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden würde. Hier wäre die Sonne beispielsweise die große Energiequelle
Die Siedlung soll den Strom von der Sonne erhalten und auch in Batterien speichern können. Die aber werden aber wohl nicht über den dunkleren Winter reichen. Deshalb soll überschüssigem Strom im Sommer aus Wasser Wasserstoff hergestellt und gelagert werden. Wenn keine Energie von der Sonne kommt, soll mit dem Wasserstoff dann in einer Brennstoffzelle Strom erzeugt werden. In diesem Prozess entsteht Wärme, die in einen Warmwasserspeicher geführt wird. So sollen über 90 Prozent der ursprünglichen Energie erhalten bleiben.
Kosten und Planung der Wasserstoffsiedlung
All das klingt für uns Laien noch ziemlich chemisch und komplex. Was man allerdings sagen kann, ist, dass diese Technik noch ziemlich am Anfang steht. Daher müsste pro Wasserstoffanlage 38.000 Euro an Kosten einkalkuliert werden. Wirft man einen Blick in die Glaskugel, könnte man allerdings von einem guten Deal sprechen, denn in 30 Jahren könnte ein Haushalt bis zu 170.000 Euro an Energiekosten einsparen, weil man schließlich unabhängig vom Rest der Welt wäre. Eine kurzfristige Lösung ist die Wasserstoffsiedlung in Hilden dennoch nicht, da sie wohl frühestens im Jahr 2029 beziehbar sei.
Autor: Felix Feldmann