Bundestagswahl 2025: Wie läuft es mit der Bildung in Deutschland?
Veröffentlicht: Dienstag, 04.02.2025 13:15
Im Bundestagswahlkampf 2025 gibt es verschiedene Themen, die rauf und runter diskutiert werden. Ein Themenpunkt ist die Bildung an unseren Schulen - mit den Schwerpunkten Lehrermangel und digitaler Unterricht. Wir lassen sowohl einen Schulleiter als auch einen Schülervertreter zu Wort kommen.
Fachkräftemangel, marode Infrastruktur, fehlende Tablets - an den Schulen bei uns gibt es einige Probleme, aber auch vieles, was gut läuft. Jetzt zur Bundestagswahl 2025 haben wir nachgefragt: Wie ist der Stand an den Schulen bei uns?
Das sagt Schulleiter Michael Arndt zu den Themen Lehrermangel und digitaler Unterricht
Wir haben mit Michael Arndt, Schulleiter eines Gymnasiums in Sankt Augustin bei Bonn gesprochen. Zum Thema Fachkräftemangel merkt Arndt an, dass dies sehr stark von der Schulform abhänge. "Der Lehrermangel ist an den Gymnasien in Nordrhein Westfalen noch nicht ganz so stark vorhanden und sichtbar. Das wird es erst, wenn im Sommer 2026 G9 vollständig da sein wird", so Arndt. Eher sei an Grundschulen gerade ein Mangel zu erkennen.
Unterrichtsausfälle seien manchmal unvermeidbar. Doch mit Tablets und Online-Unterricht könnte fehlenden Stunden in Klassen entgegengewirkt werden. Doch der Schulleiter aus Sankt Augustin merkt an: "So ein bisschen ist mir zu kurz gekommen, dass digital nicht automatisch besser heißt. Unterricht ist digital geschützt, kann interessanter oder noch schülernäher dargestellt werden. Aber Lernen und Wissensprozesse werden nicht automatisch besser, weil sie digital gemacht werden."
Das sagt der Schülervertreter Elias Bala zu den Themen Lehrermangel und digitaler Unterricht
Lehrermangel und Unterrichtsausfälle ist auch im Umkreis von Elias Bala, Schülervertreter und Gymnasiast aus Bonn, ein Thema: "Es sind etwas 6.000 Lehrkräfte, die fehlen. Wir sind betroffen. Viele Schulstunden fallen aus. Es ist nicht das, wo wir sein sollten und wir brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer." Seit der Corona-Pandemie bekommen immer mehr Schüler Tablets gestellt. Das führt zu vielen Vor- aber auch Nachteilen. In Dänemark zum Beispiel gibt es wieder nur Bücher und Stifte, um das Handschreiben zu stärken. Das sei der falsche Schritt, so Elias. "Wir sollten nicht komplett zurückgehen, das halte ich für absurd. iPads sollte es ab der 7. Klasse geben." Davor wäre es sinnvoller, sich auf die Handschrift zu konzentrieren, so der Schülervertreter. Wichtig sei ihm aber dabei, dass die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler weiter gestärkt wird.
Damit Bildung ein wichtiger Aspekt in der kommenden Zeit bleibt, sei es wichtig, den sozialen Aspekt zu beachten, so Bala. "Unabhängig von ihrer sozialen Herkunft sollten soziale Ungleichheiten durch Schule abgebaut werden."
Autoren: Joachim Schultheis & Finn Weyden